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gegründet 1866
News
30.6.2024
Noch einmal richtig auf die Pauke hauen!
30.5.2024
Neue Impulse von Rainer Fournes
21.4.2024
Konzertkooperation zum 100. BDLO-Jubiläum
10.3.2024
1 Flügel, 4 Hände, eine 0. und viel Applaus
2.3.2024
Über das Besondere an Generalproben
28.1.2024
Probenwochenende in Seddin
11.1.2024
Mit Solistin Tabea Streicher ins neue Jahr
23.11.2023
Auftakt mit Solistin Yue Guo
31.10.2023
Musik in Bilder gegossen
24.9.2023
Das war das Herbstkonzert 2023
14.9.2023
Teaser-Dreh und ein doppeltes Happy Birthday!
6.7.2023
Mit Solo-Vorgeschmack in die Sommerpause
20.2.2023
Wissenschaftliche Studie zur Bedeutung der Amateurmusik
6.11.2022
Konzertrückschau im Dialog
12.10.2022
Solokonzert für Tuba und Orchester
25.9.2022
Ein Fünfsaiter aus Wien
6.4.2022
Das OBM spendet einen Teil des Erlöses vom Hauptkonzert
27.3.2022
Bewegendes Comeback in der Berliner Philharmonie
31.10.2021
Herbstkonzert im großen Sendesaal des RBB
23.10.2021
Das Herbstkonzert ist ausverkauft!
25.8.2021
Mit alter und neuer Führung in die nächsten Vereinsjahre
24.6.2021
Wiedersehensfreude bei der ersten Gesamtprobe in 2021!
4.10.2020
Herbstkonzert unter Corona Bedingungen
7.8.2020
Streicherprobe in der Kirche
21.5.2020
Corona und das OBM
25.2.2020
Revanche – Ein französisch-deutsches Festkonzert in der Philharmonie
10.11.2019
Resümee: Filmaufnahmen für den Kinohit „TRAUMFABRIK“
28.9.2019
Konzertmeister heiratet zweite Geige
23.9.2019
Publikum bejubelt 14-jährigen Pianisten
30.8.2019
Wir trauern um ehemaligen Cellisten
9.5.2019
150 Jahre OBM: Goldene Mitgliedschaft hoch drei!
28.4.2019
Lob vom Solisten für das Konzert am 31.03.2019
13.4.2019
OBM bestätigt Yukari Ishimoto als Dirigentin
6.4.2019
Frühjahrskonzert in der Philharmonie - Von jungen Solisten beflügelt
8.3.2019
Der internationale Tag der Frau und das OBM
20.1.2019
Kartenvorverkauf gestartet
19.11.2018
Viel Applaus im Konzerthaus
25.8.2018
Save the Place - Kartenvorverkauf startet am 1. September
26.6.2018
Ohrwürmer in Lichterfelde
10.6.2018
Gut gekühlt im Sommergarten
9.12.2017
Kartenverkauf für das Hauptkonzert 2018 startet am 11.12.2017
20.11.2017
„Gaudeamus igitur“ auf einer musikalischen Weltreise
16.11.2017
50 Jahre Mitgliedschaft im OBM
6.10.2017
Wir trauern um Ursula Hausburg
11.9.2017
OBM e.V. sammelt für ROTE NASEN Deutschland e.V.
25.7.2017
Konzertreise nach Rouen / Frankreich
17.7.2017
Johanna Krumin Solistin im November 2018
27.4.2017
Yukari Ishimoto im Amt bestätigt
3.4.2017
Charlotte Petrides und das OBM begeistern in der Philharmonie
26.3.2017
Probenwochenende am Seddiner See
1.3.2017
Wir trauern um Albert Lemm
3.1.2017
Wir trauern um Prof. Claus Rößner
1.12.2016
Rückblick auf das Jubiläumsjahr
25.4.2015
Wir trauern um Prof. Dr. Diethard Mager
7.10.2014
Unicef Berlin bedankt sich beim OBM
11.4.2011
3600,- Euro für die Überlebenden in Japan
15.3.2011
OBM gedenkt Opfer der Naturkatastrophe in Japan
29.9.2008
Nordisches Herbstkonzert und Uraufführung
9.3.2008
Konzert des OBM im Kammermusiksaal
25.2.2007
Internationales Preisträgerkonzert vor ausverkaufter Philharmonie
24.2.2007
Ehrennadel für 40 Jahre Mitgliedschaft im OBM
1.12.2006
Nachruf: Heinz Mertins
15.11.2006
Nachruf: Werner Feder
23.7.2006
OBM wirkt bei Werbespot für den Reisebus Travego mit
12.3.2006
Orchester Berliner Musikfreunde feierte 140-jähriges Jubiläum
11.3.2006
Rainer Vogt mit der Ehrennadel des BDLO ausgezeichnet
10.3.2024
1 Flügel, 4 Hände, eine 0. und viel Applaus
„Sie dürfen ausnahmsweise nach dem ersten Satz des Klavierkonzerts No. 2 von Rachmaninow klatschen“ - so kündigt das Programmheft den Zuhörern die Besonderheit zum diesjährigen Hauptkonzert an:
Gleich zwei vielversprechende junge Pianistinnen begleitet das Orchester Berliner Musikfreunde an diesem Nachmittag des 3. März 2024 im großen Saal der Berliner Philharmonie. Yue Guo und Tabea Streicher teilen sich das Solokonzert, den Flügel, die Bühne - aber bitte nicht den Applaus, denn jede von ihnen verdient Aufmerksamkeit und Ehrfurcht für ihre jeweilige Interpretation der von ihnen vertretenen Sätze des anspruchsvollen Werks.
Den Auftakt übernimmt Yue Guo mit dem ersten Satz des beliebten Klavierkonzerts, das vielen auch durch den häufigen Einsatz als Filmmusik bekannt ist. Für Yue ist es die erste Orchester-Kooperation und das Debut in der Berliner Philharmonie und somit sicherlich ein großer Moment, als sie unter Applaus von Publikum und Orchester das Podium betritt. Nach einem Moment der Besinnung ist ihrem kraftvollen Anschlag der ersten Takte keinerlei Aufregung mehr anzumerken. Um sich gegenseitig die wechselnden Themen und Tempi zu übergeben, brauchen sowohl Solistin als auch Orchester ein hohes Maß an Konzentration und Anpassungsfähigkeit. Das Zusammenspiel gelingt besonders auch durch das beherzte Dirigat von Yukari Ishimoto. So kommt nach einem triumphalen Schlussakkord den knapp 1500 Zuhörern die Erlaubnis zum Klatschen sehr gelegen.
Dass zwischen den Sätzen eines zusammenhängenden Werkes normalerweise kein Beifall gespendet werden soll, dient dem Erhalt der Spannung und Stimmung, die besonders zum Einstellen auf die oft ruhigeren Mittelsätze nötig ist. Tabea Streicher, die nun für den zweiten und dritten Satz die Bühne betritt, hat insofern keine leichte Aufgabe nach der aufgekratzten Unterbrechung. Sie schafft es dennoch, alle unmittelbar wieder in Bann zu ziehen mit ihrer herzergreifenden Interpretation des Adagio sostenuto. Auch das Orchester übertrifft hier mit seiner feinfühligen Begleitung alle Probenerlebnisse, sodass der Mittelsatz zu einer wahren Einladung zu Träumen gelingt. Den direkt folgenden dritten Satz feuert Tabea Streicher anschließend mit solch virtuoser Entschlossenheit an, dass auch für sie unmittelbar tosender Applaus angestimmt wird.
Nachdem beide Solistinnen noch einmal Beifall und Blumen empfangen haben, gibt es noch ein Praliné zu hören: Yue Guo und Tabea Streicher nehmen gemeinsam am Flügel Platz und spielen als Zugabe vierhändig die italienische Polka von Rachmaninow. Die sich verbreitende Freude auf allen Gesichtern zeigt - die beiden haben den Witz des kurzen Stückes gekonnt herausgearbeitet und noch einmal gezeigt, wie gut sie harmonieren!
In der zweiten Konzerthälfte steht das Orchester Berliner Musikfreunde als Sinfonieorchester im Fokus und zeigt sein Können mit der Darbietung der „Nullten“ Sinfonie in d-Moll von Anton Bruckner. Wenngleich der Komponist dieses Werk mangels Anerkennung gern „annulliert“ hätte, gelingt es dem Orchester doch, den Reiz dieser Sinfonie erlebbar zu machen: in ihren unterschiedlichen ineinander fließenden Themen zu Beginn, dem melodischen zweiten Satz, der dann in einem schwungvollen Scherzo und einem energischen Schlusssatz kontrastiert wird. Mit der „Nullten“ gibt Bruckner einen Vorgeschmack auf seine späteren monumentalen Kompositionen. Da gibt es so manche Tücken zu navigieren und das Orchester Berliner Musikfreunde stellt wieder einmal unter Beweis, was ein Laienorchester zu erreichen imstande ist. Zwar wackelt auch mal ein Ton, aber das Übermaß an Herzblut, das eine spätromantische Sinfonie erfordert, ist deutlich für Musiker und Publikum spürbar gewesen. Alle, die an diesem Nachmittag die Philharmonie verlassen, sind noch ein bisschen am Schweben.