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28.3.2025

1800 Filmmusik-Fans in der Philharmonie

Wir sprechen immer über beeindruckende Darbietungen auf der Bühne, die dem Publikum präsentiert werden. Aber wissen Sie, wie es sich für Laienmusiker anfühlt, in der Berliner Philharmonie aus dem Orchester in einen beinah vollbesetzten Zuschauerraum zu blicken? Über 1800 Gesichter schauten bei unserem Filmmusikkonzert am vergangenen Sonntag aus dem Halbdunkel zurück, voller Vorfreude und großer Erwartungen. Da sind auch wir beeindruckt, stolz, und schlucken unweigerlich ein bisschen Aufregung herunter! Sobald die ersten Töne erklingen, gelingt es meist, sie in volle Konzentration umzuwandeln.

Doch zunächst dürfen wir zuhören - das Programm eröffnen unsere Gäste, das spanische Synthèse Quartet. Mit David Maslankas „Recitation Book“ sorgen sie für den ersten Begeisterungssturm - was auf Saxophonen für wendige Passagen und leise Töne möglich sind und wie flüssig sich die vier jungen Musiker Themen und Läufe übergeben, ist wirklich beeindruckend! Die Stimmung für den Nachmittag ist gesetzt.
Das OBM hat anschließend seinen ersten Einsatz mit einem Medley der bekanntesten Titel aus der „West Side Story“ von Leonard Bernstein. Mit dem Thema aus „Der Pate“ wird es dann zunächst etwas melancholischer, prominent eingeleitet von einem sehnsüchtigen Trompetensolo.
Nach dem Applaus geht ein Raunen durch die Menge – was sieht das Publikum, was wir noch nicht sehen? Unsere Dirigentin Yukari Ishimoto stürmt die Bühne mit einem leuchtend blauen Laserschwert! Auch, wer kein Programmhaft zur Hand hat, weiß, was nun folgt: Star Wars, als furioser Abschluss der ersten Konzerthälfte! Beim Imperial March können wir einmal richtig zeigen, wie viel Fortissimo in uns steckt. „Das war episch!“, bescheinigt hinterher ein junger Konzertbesucher begeistert.

Nach der Pause treten Orchester und Quartett gemeinsam auf. Da das Konzert für Saxophonquartett von Philipp Glass eines der wenigen bekannten Werke für diese Kombination ist, können wir es uns nicht nehmen lassen, zumindest den ersten Satz daraus zu spielen. Quartett und Orchester wechseln sich dabei phrasenweise ab, im Fokus stehen aber eindeutig die Saxophone.
Danach geht es schwungvoll weiter: die Filmmusik aus „Die Schöne und das Biest“ enthält viele fröhliche Melodien und einen Walzer zum Mitschunkeln. Gar nicht so einfach, danach Ruhe einkehren zu lassen, und für einen Moment innezuhalten – wunderschön ist das Thema aus „Schindlers Liste“, und doch herzzerreißend mit dem Wissen um den Film und die Geschichte.
Das Quartett lockert die Stimmung mit ihrer „Pequena Czarda“ anschließend wieder auf, bevor das Orchester dem Finale entgegenstrebt. Drei Stücke aus der Filmmusik der „Indiana Jones“-Reihe haben wir ausgewählt: den lebhaften Swashbuckler, ein Nebenthema aus dem „Königreich des Kristallschädels“, Marions Thema und zum Abschluss einen Ohrwurm to go – den triumphalen Raiders March, die bekannteste Melodie der Saga.
Mit einer ausladenen Bewegung reißt das Orchester die Schlussakkorde in die Luft, welche beinah schon im aufbrandenden Applaus untergehen. Was hat das für einen Spaß gemacht!

Aber ist es denn schon vorbei? Nein, der anhaltende Beifall verlangt nach einer Zugabe, die wir wie immer unseren Solisten zugedacht haben. Und sie geben dem Filmmusikprogramm noch einmal einen krönenden Abschluss: wer bisher noch bekannte Melodien aus Harry Potter, Herr der Ringe oder Titanic vermisst hat, geht nach ihrem Medley nun auch endgültig beschwingt nach Hause.

Das lange geplante Projekt Filmmusik hat das Orchester und die Organisatoren sicherlich auf neue Art und Weise vor Herausforderungen gestellt, aber war am Ende ein voller Erfolg! Vielleicht wagen wir es in einigen Jahren noch einmal…